Notre Dame de Chartres île de France

Wandern auf den Himmelswegen.

Folgend den großen Erdenströmen

Weiter gegen Westen zu, auf der Via Regia, markierend das alte Herz Europas, einzigartiges Pilgerziel seit Äonen: Chartres.

Erkenne dich selbst!

In Chartres vereinen sich viele der großen Pilgerstraßen aus dem Norden und Süden um gemeinsam weiterzuziehen Richtung Westen. Über Tours, Burgos, Leon, Santiago de Compostella führt der Jakobsweg die Pilger weiter um am Meer, am Atlantik, dem finis terrae sein Ende zu finden.

Chartres, ca. 1 Stunde westlich von Paris gelegen, ist eine mittlere Kleinstadt mit einer langen Geschichte.

Notre Dame de Chartres, die wunderbare gotische Kathedrale, die heute über der Stadt thront, erzählt sie uns. Der Ort, über dem sie sich nun hoch erhebt, ist heilig, soweit die Erinnerung reicht.

Julius Cäsar beschreibt in seinem „de bello gallico“ diese Region, hier trafen sich, seinem Bericht nach, alljährlich die Druiden, er benennt diesen Ort als „Wald der Carnuten“. Carn ist das keltische Wort für Stein, Carnuten sind die Hüter des Steins, – es bedeutet im Keltischen alles Heilige.

Carnutis bedeutet so also der behütete heilige Stein. Chartres ist dieses Carnutis. Cäsar berichtet ebenfalls über einen mächtigen Dolmen (Deckstein auf einigen stehenden Steinen) in dieser Gegend.

Die Sage verbindet dies alles, der Sage nach liegt der Dolmen wohlbehütet zwischen den Fundamenten der Kathedrale, unter dem Chor.

Hierher, zu dieser Stelle, dem Dolmen, der Kathedrale, kamen seit altersher die Menschen, hier verehrten schon die Kelten eine Muttergottheit, der Sage nach beteten hier schon die Druiden eine Göttin an, auf deren birnenhölzernen Abbild die Worte einmeißelt waren: geweiht der Jungfrau, die gebären wird. Seit altersher findet hier also unser aller Mutter Verehrung, jetzt in christlicher Zeit repräsentiert durch die heilige Maria.

Über diesem Dolmen also wurde die erste der christlichen Kirchen errichtet.

Carnutis der heilige Stein

Notre Dame de Chartres Westrose Glasfenster von Aussen

Brände und Aufbau von Chartres

Notre Dame de Chartres Glasfenster von Innen

5-mal zerstörten Brände die hier errichteten Kirchen, in der Nacht 7./8. September 1020 brennt die letzte Vorgängerkirche bis auf die Grundmauern ab. Erst mit der Grundsteinlegung für eine große romanische Basilika durch Fulbertus entsteht ein dauerhaftes Bauwerk. Fulbertus gründet nicht nur den Kirchenbau, unter seiner Leitung erblüht auch die Schule von Chartres.

Hier finden sich all die Gelehrten des damaligen Europas und übersetzten und lehrten das Wissen der Antike, entwickelten dieses Wissen im Sinne des christlichen Glaubens mittels Logik und Intellekt weiter.

Aber schon 1034 zerstört ein Brand die ganze Stadt, die Basilika selbst verliert einen Turm und ihre westliche Vorhalle. Einige Meter westlich des Kirchenschiffes entsteht nun die neue Westfassade mit den heutigen Türmen (der Turmhelm im Norden wird im 16.Jhd. aufgesetzt). Ineressanterweise fügen sich diese Türme und und (umgebaute) Westfront 60 Jahre später perfekt in die neue gotische Kathedrale ein, die auf den Fundamenten der im Jahre 1194, wieder durch einen Brand, völlig zerstörten Kirche aufgerichtet wird.

Die blaue Madonna

Wie durch ein Wunder übersteht eine der wichtigsten Reliquien der Christenheit, die seit 876 in Chartres bewahrt wird, der Schleier der Maria, den Brand so gut wie unversehrt, ein Wunder wahrlich, war sie doch kurz vor dem Brand ausgelagert worden, ebenso wie „blaue Madonna“ (Glasfenster). Auch die 1036 erbauten Türme mit der Westfassade bleiben vom Feuer verschont.

Noch im gleichen Jahr wird mit dem Wiederaufbau, beziehungsweise mit dem Neubau der gotischen Kathedrale auf der bestehenden Unterkirche Fulberts begonnen. In einem Zug entsteht eines der ersten gotischen Bauwerke, mit dem breitesten gotischen Gewölbe zwischen 1194 und 1220. Der Portalschmuck ist 1226 fertiggestellt, aber geweiht wird die Kathedrale erst 1260.

Die Legenden von Chartres

Zahlreiche Legenden ranken sich um dieses Wunder des schnellen Wiederaufbaus. Woher kam das Geld, das Silber, woher die Vielzahl bestausgebildeter Handwerker, woher all das neuartige Wissen, das meathematisch-geometrische Wissen, das Wissen um die komplexe Lastabtragung der Bögen, die die Mauern von jeglichem Kraftfluss befreiten und so die weiten,hohen Glasfenster erst ermöglichten?

Woher kam das chemische Wissen, diese wundervoll leuchtenden Gläser zu erschaffen, die aus sich selbst zu glühen scheinen?

Nur hier in Chartres finden diese Gläser Verwendung (abgesehen von einigen Schenkungen), nachdem die Bauhütte von Chartres aufgelöst ist, gibt es solche Gläser kein zweites Mal.

Die Legenden sprechen davon, daß die Templer, die in dieser Zeit ihr Reich nicht nur im Nahen Osten aufbauten, mit an dem Bau beteiligt waren. Aber darüber gibt es keinerlei Aufzeichnungen. Finden sich dafür vielleicht doch Hinweise in und an der Kathedrale, gibt es Zeichen ihrer Erbauer?

Der Legende nach ist Chartres auch mit dem Gral, der Bundeslade verbunden, sie birgt in ihrer ungewöhnlichen Orientierung (Nordost) ein weiteres Geheimnis und gilt seit altersher als Einweihungsort.

Das Labyrinth gehen

Notre Dame de Chartres close-up Foto vom Labyrinth

Notre Dame de Chartres ist eine der wenigen  fast im Originalzustand erhaltenen gotischen Gotteshäuser. Noch heute kann man 1 mal in der Woche das Labyrinth gehen und so die  Erfahrungen machen, die auch ein Mensch des Mittelalters machen konnte, denn auch die energetischen Strukturen sind unverändert vorhanden und können noch immer auf den  Menschen wirken.

Übernachtungsvorschlag:  Maison St. Yves, einfaches Hotel nahe der Kathedrale.

Selbstanreise, Selbsversorgung. Weitere Details, Infos zur Anfahrt und Anmeldeunterlagen finden Sie im Kalender.  

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