Die 1000 jährige Eiche von Otterdorf, eine Begegnung mit der Vergangenheit
Sanfte Kraft
Wie alt?
Was stimmt nun überhaupt?
Reise in die Vergangenheit
Ein Baumschößling
Die Prozession kam von einer kleinen, heiligen Heilstatt herauf, die ein wenig hangabwärts, der aufgehenden Sonne zugewandt dem Wohl ihres Volkes dient und heute findet hier an diesem heiligen Platz ein Weiheopfer statt, Dankbarkeit den Kräften erweisend, die hier an diesem Ort zusammenfließen, den Heilenden Ort nähren und das Land ringsum versorgen und schützen. Genau kann ich nicht erkennen, was die Priesterin in ihren Händen hält, es scheint ein Baumschößling zu sein, aber schon beginnt das Bild zu verschwimmen.
Die Stimmung ändert sich – war vorhin nur heilige Ruhe, Stille, Anbetung, Ehrung und Wert-schätzung zu spüren, so ist der Ort nun von Verwirrung, Sorge, Bedrängung erfüllt.
Heilige Baum – heilige Ort
Heutige Eiche gepflanzt
Symbol für Unendlichkeit
Dies ist, so nehme ich wahr, der alte Einweihungs- und Prozessionsweg.
Die anderen Orte der Kraft, die wie eine Allee von Westen her über die Hochebene zu diesem Ort führen, hat die katholische Kirche „umgewidmet“: Dort, wo von der Straße der Weg zur 1000 jährigen Eiche führt und die erste „heilige Schwelle“ ist, steht ein wunderschönenes Kreuz zwischen zwei Linden, ein wenig weiter ist rechts ein kleines, altes Marterl und links, auch zwischen alten Bäumen, ist eine Kapelle errichtet worden.
Dann öffnet sich nach einem alten Hofhaus das weite Feld hin zum alten heiligen Hain, an dessen Rande nun die wundervolle alte Eiche wacht, den weiten Raum beschirmt und die Kräfte, über deren Zusammenfluß sie aufragt, harmonisierend ins Umfeld abstrahlt.
Otterdorf, 16. Mai 2009